Dieser Beitrag wurde am 11.10.22 auf Instagram veröffentlicht.
CW: Fettfeindlichkeit
Fette Denner Hunde
Ein Schweizer Discounter wirbt mit Fettfeindlichkeit in Form von fetten Hunden. Die Werbung impliziert, dass die Nähe der Läden mit einem Bewegungsmangel für Hunde einhergehe, was das Tier dick mache. Dies wird als nachteilhafte Folge dargestellt.
20minuten berichtet im Anschluss, dass sich Tierrechtsorganisationen über die Plakate beschweren, da diese „fette Haustiere“ promoten würden.
Denner und die Werbeagentur Think beschwichtigen, es seien für die Bilder echte, aber ‘normalgewichtige’ Hunde fotografiert worden. Tierquälerei scheint für die verschiedenen involvierten Akteur*innen – glücklicherweise – nicht okay. Fettfeindlichkeit unter dem Vorwand, dass dies ein humoristisches Stilmittel sei, hingegen schon.
Wer dabei Schäden nimmt? Nicht die Hunde, die dieses Plakat sehen. Sondern es sind dicke Menschen, die täglich Fettfeindlichkeit ausgesetzt sind und auch mit dieser Werbekampagne einmal mehr als „Witz“ hinhalten müssen. Diese Werbung richtet sich nicht an Tiere, sondern spielt mit der Fettfeindlichkeit von Kund*innen. Fettfeindlichkeit dient einmal mehr als Werbemassnahme, für Klicks und aus Eigeninteresse.
Was tun?
Wenn du Energie hast, schreib an den Kundenservice von Denner. Pass auf, wo du spendet und wo du klickst. Überlege dir gut, wo du dein Geld investieren willst. Denner gehört zur Migros Gruppe, die bereits durch fettfeindliche Werbung für Fitnesscenter negativ aufgefallen ist. Von Unternehmen, die Grundwerte von sozialer Gerechtigkeit vertreten, erwarten wir, dass sie Marketingagenturen engagieren, die diesen Werten gerecht werden!
Was uns nachdenklich stimmt:
Die Marketingagentur hinter der Kampagne sieht eigentlich cool und sympathisch aus. Weshalb hat Thjnk das Gefühl, dass im Jahr 2022 fettfeindliche Werbung noch funktioniert, aktuell und angemessen ist? Geht das nicht kreativer, aktueller, sinnvoller? Wir sind gelangweilt ab der Xten Kampagne mit der altbackenen Fettfeindlichkeit. Wir sind sicher: Thjnk – das könnt ihr besser!
PS: samiro b. stöckli hat eine Vorlage für eine Nachricht an Denner erstellt. Ihr könnt den Text gerne als Inspiration für eure Nachricht an Denner verwenden.
„ich möchte darauf hinweisen, dass ihre aktuelle werbekampagne massiv dickenfeindlich ist. als treue_r kund_in irritiert mich, dass denner sich so unsensibel gegenüber dicken menschen zeigt und bestehende diskriminierungen reproduziert. es ist unbedingt erforderlich, dass denner (und migros) dazu öffentlich position beziehen, wenn sie mit ihrem diversity management ernst genommen werden möchten.“
Kontroverse um Fatsuits auf SRF
CW: Fatsuits, Fettfeindlichkeit, Black Face
Auf SRF wurde ein Bericht zum Thema Fatsuits veröffentlicht mit einem kurzen Statement von Body Respect Schweiz. Link zum Beitrag: