Wenn du morgen in einer fett-positiven, Körper-positiven Welt aufwachtest, wo du dir nie mehr Sorgen über Gewichtstigmatisierung und Dickenfeindlichkeit machen musst, wie würdest du für dich selber sorgen? Welche Art von Selbstfürsorge würdest du häufiger praktizieren? Welche weniger?
(Dana und Hilary von Be Nourished, sinngemäss übersetzt).
Wir leben in einer Diätkultur, in der dünne Körper als erstrebenswert gelten und dicke Körper als Makel. Unsere Selbstfürsorge ist bewusst oder unbewusst dadurch geprägt. Viele von uns, besonders dicke Menschen, kennen den Teufelskreis von Diäten, Scham und Selbstvorwürfen sehr gut und auch die daraus entstandenen Konsequenzen von gestörtem Essverhalten, Essstörungen und Körperunzufriedenheit.
Die zu Beginn gestellte Frage hilft, uns selbst zu fragen, wie Selbstfürsorge anders aussehen kann und diese in Richtung einer gewichtsneutralen Selbstfürsorge zu verändern.
Was bedeutet gewichtsneutrale Selbstfürsorge?
Gewichtsneutrale Selbstfürsorge bedeutet “Self-Care” für dich und dein Wohlbefinden ohne das Ziel, eine Veränderung an deinem Aussehen oder auf der Waage zu erreichen.
Gewichtsneutrale Selbstfürsorge hilft uns Raum zu schaffen und wieder anzufangen, auf uns selbst zu hören. Was tut mir gut? Was macht mir Spass? Was gibt mir Energie und was laugt mich aus?
Gewichtsneutrale Selbstfürsorge macht im Gegensatz zur neuesten Lifestyle-Diät und den entsprechenden Influencer:innen keine leeren Versprechungen. Du wirst dich dadurch nicht sofort selbstbewusst, fit und strahlend fühlen. Strukturelle Probleme wie Gewichtsdiskriminierung werden dadurch nicht einfach verschwinden.
Gewichtsneutrale Selbstfürsorge ist eine Praxis in richtung mehr Selbstmitgefühl, Körper-Respekt und Vertrauen dem eigenen Körper gegenüber. Sie kann dir helfen, damit du dich besser gewappnet fühlst in einer dickenfeindlichen Gesellschaft klar zu kommen.
Beitrag von Melanie Dellenbach, www.yes2bodies.ch